drucken

Womit haben wir das verdient?

Womit haben wir das verdient?

AT, 2018, 92 min, Jugendfrei, OdF, R: Eva Spreitzhofer, K: Xiaosu Han, Andreas Thalhammer, D: Caroline Peters, Chantal Zitzenbacher, Simon Schwarz, Marcel Mohab, Hilde Dalik, Duygu Arslan, Alev Irmak, Pia Hierzegger, Christopher Schärf 


Die Weltoffenheit einerliberalen Patchwork-Familie steht auf dem Prüfstand, als ein pubertierendes Mädchen zum Islam übertritt. Weltanschauungen prallen aufeinander, Sichtweisen verändern sich.

Wanda (Caroline Peters) hat ein glückliches Leben. Sie ist erfolgreiche Oberärztin, Mutter einer 16jährigen Tochter (Chantal Zitzenbacher) und einer Adoptivtochter (Anna Laimanee) aus Vietnam. Sie hat einen jüngeren Lebensgefährten (Marcel Mohab) und einen Ex-Mann (Simon Schwarz) mit dem sie sich gut versteht. Und sie hat vor allem eines: Haltung. Schon in WG-Zeiten kämpften sie, ihr Ex Harald und ihre beste Freundin Elke (Pia Hierzegger) für Frauenrechte, gegen Rassismus und die Auswüchse des Kapitalismus. Wanda ist, wie könnte es anders sein, streng atheistisch.
Genau deshalb zieht es Wanda so dermaßen die Schuhe aus, als ihr Tochter Nina (Chantal Zitzenbacher) bei der Familientherapie in aller Ruhe und Gelassenheit eröffnet, sie sei zum Islam übergetreten. Nina trägt ab sofort Kopftuch und heißt jetzt Fatima, alhamdulillah! Für Wanda ein völliger Albtraum: Wo sind die Zeiten hin, als sie Nina spätnachts vom Flex abholen musste und Nina sie als spießig beschimpfte, bevor sie ihr das Auto vollkotzte?

Eva Spreitzhofer spielt in ihrem ersten Spielfilm mit Klischees und stellt dabei furchtlos große Fragen: Was ist radikal? Wie weit geht Toleranz, und wo ist dann Schluss? Was ist passiert, zwischen „oben ohne“ und jetzt? Nehmen wir muslimische Frauen ohne Kopftuch überhaupt wahr? Anlässe für weltanschauliche Selbsterkenntnis gibt es wahrlich zahlreiche. Die Besetzung macht klar, wie selten wir im österreichischen Film einen diversen Cast überhaupt zu sehen kriegen, bekannte Stars und Publikumslieblinge machen auch in Nebenrollen große Freude, darunter „4Blocks“-Star Kida Khodr Ramadan, Emily Cox und der heimliche „Die Migrantigen“-Star Ali Salman. Wer Michou Friesz, Doron Rabinovici und Maschek-Mitglieder erkennt, kriegt ein Mitarbeitsplus.

Es sind keine Spieltermine für diesen Film vorhanden.
Womit haben wir das verdient?
Frühstückklassik im kinobabyseniorenkinoprenneraignermoderpoetry