
Die Reise zum sichersten Ort der Erde
Die Reise zum sichersten Ort der Erde
CH, 2013, 100 min, OdF, R: Edgar Hagen
Mehr als 350.000 Tonnen hochradioaktiver Atommüll müssen derzeit für hunderttausende von Jahren sicher endgelagert werden. Aber ein Endlager gibt es noch nirgends.
Der Nuklearphysiker und international renommierte Endlagerexperte Charles McCombie und einige seiner wichtigsten Weggefährten geben dem Regisseur Edgar Hagen Einblick in ihr hartnäckiges Ringen, wo und wie sie die Zeitbombe Atommüll entschärfen wollen.
Die Reise führt an die unterschiedlichsten Orte – durch dicht besiedeltes Gebiet in der Schweiz, zu einer Nomadenfamilie in der Wüste im Norden Chinas, zu einem heiligen Berg in einem atomverseuchten Indianerreservat, zu Demonstranten im Wald von Gorleben in Deutschland. Der Film wird Zeuge der geheimen Ankunft eines Atommüllfrachters in Japan und beobachtet Freiwillige an einer britischen Atommüllversammlung. An all diesen Orten werden Vernunft, Demokratie und wissenschaftliche Redlichkeit durch Sachzwänge und Strategien auf die Probe gestellt. Verlockende Optionen tauchen auf: Ein Bürgermeister in New Mexico will den gefährlichsten Stoff der Erde für viel Geld in seiner Gemeinde unterbringen. Ein unermessliches, flaches Gebiet in der westaustralischen Steppe wird eruiert, um hochradioaktiven Atommüll aus der ganzen Welt aufzunehmen. Der Film taucht ein in ein Netz von Fragen über unser gegenwärtiges Handeln und die Verantwortung gegenüber zukünftigen Generationen. Kann und darf man im Notfall ein solches Projekt gegen den Willen der Bürger durchsetzen? Die kontroverse Reise zum sichersten Ort der Erde führt bis ans Ende der Welt. Es zeichnet sich ab, dass es keinen schnellen Weg aus dem Dilemma geben wird.
Kaum je wurde die Hilflosigkeit der Wissenschaftler*innen, Techniker*innen und Expert*innen in der Frage der Atommülllagerung präziser dargestellt als in der Dokumentation Die Reise zum Sichersten Ort der Erde des schweizer Filmemachers Edgar Hagen. Ein guter Grund, genau diesen Film sprachtechnisch für unsere tschechischen Nachbar*innen zu erschließen.
Unsere NGO-Kolleg*innen haben genau das geschafft: Die neu beuntertitelte Version ist fertig! Wir wollen mithelfen, diese nun in Tschechien unter die Leute zu bringen! Mit einer Funding-Vorführung in Freistadt wollen wir die finanzielle Basis dafür schaffen, eine hohe Zahl an Screenings in tschechischen Kinos zu ermöglichen.
im Anschluss Gespräch mit
Bernhard Riepl
_Sonne&Freiheit – Initiator/Koordinator der Übersetzung
Dalibor Strasky
_Antiatombeauftragter des Landes OÖ, Atomexperte
